„Man kann nicht nicht kommunizieren.“ Diese Aussage von Wissenschaftler Paul Watzlawik lernen alle Kommunikations- oder Sprachstudenten bereits in der ersten Vorlesung. Alles, was wir sagen, tun oder nicht tun, ist Kommunikation. Blicke, Gestik, Tonhöhe, Wortwahl – alles hat einen Einfluss darauf, wie unsere Botschaft beim Rezipienten ankommt.

Wenn Sie beispielsweise in der Bahn neben einem jungen Mann sitzen, der bewegungslos auf seinem Sitz sitzt, eventuell sogar Kopfhörer trägt und stumm vor sich hinstarrt, könnte man argumentieren, dass dieser keine Kommunikation betreibt. Jedoch ist das Gegenteil der Fall. Er kommuniziert, dass er kein Interesse an Kontakt oder einem Gespräch hat.
Wenn man sich also einmal vor Augen führt, dass Kommunikation jederzeit und überall stattfindet, wird es umso wichtiger, dass wir diese auch beherrschen.

Doch was bedeutet das eigentlich?

Laut Definition von Canale und Twain gibt es verschiedene Kompetenzen, die vorhanden sein müssen. Grammatikalische Kompetenz, also das Beherrschen von Grammatik, Vorhandensein eines großen Wortschatzes, korrekte Orthografie, etc.

Dann die Diskurskompetenz, sie meint die grammatikalische Form und die Bedeutung der Aussage so zu verbinden, dass sinnvolle Texte entstehen. Soziolinguistische Kompetenz, dies bedeutet die Kommunikation entsprechend dem sozialen, situativen und kulturellen Kontext zu gestalten und zuletzt die strategische Kompetenz. Diese Fähigkeit ist wichtig, um verbale und nonverbale Strategien anzuwenden, wenn die Kommunikation zusammenbricht.

Dies sind Grundvoraussetzungen, um erfolgreich mit anderen zu kommunizieren. Egal, ob in der Freizeit oder im Job, ohne dass diese erfüllt sind, ist kein reibungsloses Zusammenleben möglich.

Agile Kommunikation

Doch selbst wenn dies der Fall ist, kann es immer wieder zu Missverständnissen kommen. Dies liegt daran, dass auf mehreren Ebenen kommuniziert wird. Neben Sachebene und Beziehungsaspekt können vor allem Apell und Selbstaussage zu Kommunikationsschwierigkeiten führen.

Eine besondere Anforderung in der Kommunikation ist jedoch die agile Kommunikation. In vielen Unternehmen arbeiten Menschen mit unterschiedlichen Backgrounds, Hierarchien, Kenntnissen und Fähigkeiten in einem Team. Wichtig ist hier nicht nur, zu versuchen in der „Sprache“ der einzelnen zu sprechen, sondern auch für Transparenz zu sorgen, um die Kommunikation zu unterstützen. Die wichtigste Basis, um dafür zu sorgen, dass keine Missverständnisse auftreten, ist Informationen zu teilen. Alle Teammitglieder müssen Zugang zu denselben Informationen haben.

Ein weiterer wichtiger Punkt agiler Kommunikation ist, sich nicht nur auf die ausgehende Kommunikation zu konzentrieren. Zuhören ist ein ebenso wichtiger Faktor. Im agilen Kontext ist zudem vor allem aktives Zuhören gefragt. Dabei muss man sich ganz auf seinen Gesprächspartner einlassen. Vor allem den anderen ausreden zulassen und ihm Wertschätzung und Respekt zu vermitteln ist wichtig. Ab und zu sollte man durch kurze laute oder Nicken signalisieren, dass man noch zuhört.

All dies setzt eine Kommunikation auf Augenhöhe voraus und schafft somit die Basis für eine gute Kommunikation in agilen Teams.

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Andreas Nau

Über den Autor

Andreas Nau

Andreas Nau ist einer der beiden Geschäftsführer und Mitbegründer der easySoft. GmbH. Als Vortragsredner inspiriert er Bildungsverantwortliche und berichtet in seinem Buch „WERTvoll in die Zukunft“ von seinen Erfahrungen als Unternehmer. Er ist fest davon überzeugt: Bildung ist der Schlüssel, der die Zukunft aufschließt.

Wer wir sind

1994 entstand easySoft aus der Idee, endlose Papierlisten für die Fortbildungs­planung von Pflegekräften zu digitalisieren. Bis heute kommen viele unserer Mitarbeiter aus dem Gesundheits­wesen und bringen ihre Perspektive bei unseren Lösungen für das Bildungs­management und die Personal­entwicklung ein.

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