Mitarbeiter motivieren: Weiterbildungen helfen
3. November 2022 // gepostet in Personalentwicklung
Früher reichten das Fachwissen einer Ausbildung für ein ganzes Berufsleben aus. Inzwischen entwickeln sich berufliche Inhalte in Rekordtempo weiter, sodass selbst akademisches Wissen oft schon nach ein paar Jahren überholt ist. Umso wichtiger ist es, dass Führungskräfte die Weiterbildung ihrer Mitarbeitenden fest im Blick haben. Denn ohne passgenaue Lernangebote werden die Wissenslücken größer – die Motivation sinkt. Irgendwann leidet darunter die Performance des Unternehmens. Wir zeigen Ihnen, wie Sie gezielt gegensteuern.
Digitalzeitalter: Wissen veraltet immer schneller
In der digitalisierten Arbeitswelt sinkt die Halbwertszeit von Wissen immer schneller. Kein Wunder. Schließlich entstehen ständig neue Arbeitsinhalte und -bereiche, für die Mitarbeitende relevantes Know-how aufbauen müssen. Experten bezeichnen die Fähigkeiten, mit dem permanenten Wandel des Digitalzeitalters mitzuhalten als „Future Skills“. Diese sind in der Digitalära für Arbeitnehmer und Unternehmen der Schlüssel für Wachstum, Innovation und Erfolg.
Zu den elementaren Future Skills zählen einerseits fachliches Wissen und digitales Anwender-Know-how. Andererseits werden aber auch Soft Skills wie Kreativität, Eigeninitiative und Experimentierfreude immer wichtiger und müssen geschult werden.
Passgenaue Fort- und Weiterbildungskultur im Unternehmen implementieren
Damit Mitarbeitende stets über das richtige Skill- und Mindset verfügen, ist eine auf die Bedürfnisse der Mitarbeitenden ausgerichtete Fort- und Weiterbildungskultur wichtiger denn je. Laut einer Studie des Stifterverbands haben viele Unternehmen die Zeichen der Zeit bereits erkannt und investieren verstärkt in die Fortbildung ihrer Mitarbeiter.
Grundsätzlich ist der Anteil an Weiterbildungen seit März 2020 um 75 Prozent gestiegen. Ein durchaus stattlicher Wert. Allerdings haben Unternehmen mit ihren Qualifizierungsmaßnahmen in erster Linie die digitalen Kompetenzen ihrer Mitarbeiter geschult. Das ist vor allem als Reaktion auf die Corona-Pandemie zu werten.
Future Skills: „Softe“ Faktoren werden immer wichtiger
Das ist nur allzu verständlich. Jedoch dürfen Arbeitgeber nicht vernachlässigen, dass künftig Soft Skills und fachliche Kompetenzen eine mindestens ebenso große strategische Bedeutung für die Zukunftsfähigkeit eines Unternehmens haben. Denn was nutzt digitales Anwenderwissen, wenn Teams nicht in der Lage sind, sich im digitalen Umfeld zu organisieren und effektiv miteinander zu arbeiten? Oder wenn Mitarbeiter nicht über fachliches Know-how auf der Höhe der Zeit verfügen? So können keine zeitgemäßen Ideen, Produkte oder Services entwickelt werden. Langfristig gefährdet das neben der Neuentwicklung zeitgemäßer Lösungen auch die Motivation der Mitarbeiter. Wer überfordert ist, ist unzufrieden.
Umso mehr sollten heute gerade die Fähigkeiten in den Fokus rücken, die unter den Begriff Future Skills fallen. Und das am besten nicht morgen, sondern ab sofort. Denn eine Verlangsamung der Wissensentwicklung ist nicht zu erwarten – im Gegenteil.
Schlüsselrolle für Führungskräfte
Aber wie können Unternehmen die Weiterbildung ihrer Arbeitnehmer fördern? Eine Schlüsselrolle nehmen die Führungskräfte ein. Sie sind am nächsten an ihren Teams und können den aktuellen Wissensstand am besten einschätzen. Außerdem stehen Sie – zumindest im Idealfall – durch regelmäßige Mitarbeitergespräche direkt mit den Mitarbeitern im Austausch.
Im Gespräch und dem täglichen Eindruck bei der Arbeit lassen sich Wissenslücken und Wünsche der Mitarbeiter gleichermaßen bei der Fortbildungsplanung berücksichtigen.
Welche Weiterbildungen sollten Führungskräfte anbieten?
Aber welche Lernangebote braucht es in der modernen Zeit überhaupt? Aufgrund der Schnelllebigkeit der Arbeitswelt darf das Weiterbildungsangebot eines Unternehmens nicht nur auf den langfristigen Wissenserwerb ausgerichtet sein, wie das bislang oft der Fall war.
Stattdessen sollte es auf der Weiterbildungspalette auch Angebote geben, die kurzfristig kleinere Wissenslücken schließen.
Neben klassischen Lernprogrammen wie Seminaren, die Inhalte in großen Portionen vermitteln, braucht es auch Wissensangebote, die Know-how in kleinen Happen bereitstellen. Der Mix macht’s.
Blick in die Zukunft: Neue Formen des Lernens
Doch welche neuen Formen des Lernens bieten sich in diesem Zusammenhang an? In einem modernen Arbeitsumfeld können zum Beispiel folgende Lernformate zum Einsatz kommen:
- Chat- und Messengersysteme: Kleinere Wissenslücken lassen sich im Chat mit Kollegen schnell und einfach schließen.
- Enterprise Social Networks: Das sind soziale Netzwerke für Unternehmen. In einem zentralen Newsfeed lässt sich neues Fachwissen schnell mit anderen Kollegen teilen.
- Quizzes: Über Quizformate, die z. B. über eine Lern-App zugänglich sind, lässt sich erworbenes Wissen spielerisch vertiefen.
Warum Blended Learning und Videolearning wichtiger werden
Immer wichtiger bei der betrieblichen Weiterbildung sind außerdem Blended Learning Formate, in denen Präsenz- und Online-Lernen miteinander verknüpft wird. Blended Learning ist inzwischen die übliche Lehr- und Lernform an modernen Hochschulen und in großen Unternehmen. Über Lernplattformen und Lern- und Wissensportale werden nicht nur Informationen und Materialien bereitgestellt, sondern auch Online- oder Offline-Kurse angeboten.
Ebenso sind Schulungsfilme inzwischen schnell und dezentral über jedes internetfähige Gerät abrufbar. Plattformen wie LinkedIn Learning gehören in vielen Einrichtungen zum Alltag.
Alternativ vernetzen sich Lernende mit einem Trainer im virtuellen Raum. Dabei entfällt die Anfahrtszeit und die Weiterbildung kann wesentlich bequemer in die Arbeitszeit integriert werden.
Gute Seminarmanagement- und Personalentwicklungssoftware hilft
Soweit, so gut. Aber wie lässt sich dieses vielfältige Wissensangebot managen und verwalten? Wie kommen die richtigen Mitarbeiter an die richtigen Weiterbildungen? Freiraum schafft der Einsatz eines geeigneten Seminarmanagements. Dort sind alle Wissensangebote angelegt und für die Mitarbeitenden zur Anmeldung bereit. Ergänzend behalten Führungskräfte die Qualifikationen ihrer Mitarbeiter mit der richtigen Personalentwicklungssoftware im Blick. Das Tool erinnert zum Beispiel daran, wann welche (Pflicht-)Qualifikationen bei Mitarbeitenden ablaufen. Es analysiert außerdem, welche Kompetenzen bei verschiedenen Arbeitnehmenden gemäß ihrer Rolle und Position gestärkt werden können.
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